Verschiedenes…
Vom Wert der Zeit
Um den Wert eines Jahres zu begreifen, frage einen Studenten, der gerade durch sein Examen gefallen ist.
Um den Wert eines Monats zu begreifen, frage eine Mutter, die ihr Kind einen Monat zu früh geboren hat.
Um den Wert einer Woche zu begreifen, frage den Herausgeber einer Wochenzeitung.
Um den Wert einer Stunde zu begreifen, frage einen Verliebten, der sich sehnt, seine Geliebte wieder zu sehen.
Um den Wert einer Minute zu begreifen, frage einen, der gerade seinen Zug verpasst hat.
Um den Wert einer Sekunde zu begreifen, frage einen, dessen Nächster bei einem Unfall sein Leben verloren hat.
Um den Wert des Bruchteils einer Sekunde zu begreifen, frage den, der bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewonnen hat.
Die Zeit wartet auf niemanden. Nutze die Zeit, die dir noch bleibt, und sie wird dir von größtem Wert sein. Teile deine Zeit mit einem Menschen, der dir lieb ist, und sie wird dir noch wertvoller sein.
Die Quelle des Gedichts ist unbekannt.
Sokrates, der berühmte Philosoph des alten Griechenlands, hatte eine hohe Meinung von der Weisheit.
Jemand kam eines Tages zu ihm und sagte:
„Weißt du, was ich über deinen Freund gehört habe?“
„Einen Augenblick“, antwortete Sokrates. „Bevor du mir das erzählst, möchte ich die Prüfung der 3 Siebe machen.“
„Die Prüfung der 3 Siebe?“
„Ja. Bevor du mir alles Mögliche über einen anderen erzählst, sollten wir uns die Zeit nehmen, das zu filtern, was du sagen möchtest. Das nenne ich die Prüfung der 3 Siebe. Das erste Sieb ist das der Wahrheit. Hast du überprüft, ob das, was du mir erzählen willst, auch wahr ist?“
„Nein. Ich habe das nur gehört …“
„Nun gut. Du weißt also nicht, ob das alles wahr ist. Nehmen wir nun das zweite Sieb, das der Güte. Ist das, was du mir über meinen Freund erzählen willst, etwas Gutes?“
„Nein! Ganz im Gegenteil.“
„Aha“, sagte Sokrates, „du willst mir also etwas Nachteiliges über ihn erzählen, obwohl du nicht sicher bist, dass das auch stimmt. Aber du kannst vielleicht diese Prüfung doch noch bestehen, denn es gibt noch ein drittes Sieb, das der Nützlichkeit. Ist das, was du mir über meinen Freund erzählen willst, nützlich?“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Also“, fasste Sokrates zusammen, „ist das, was du mir erzählen wolltest, weder wahr, noch gut, noch nützlich. Warum willst du es mir überhaupt erzählen?“
Ein Philosophieprofessor im US-Staat Massachusetts begann seine
Vorlesung auf sehr originelle Weise. Er hatte ein paar Dinge auf
einem Pult vor sich liegen. Als die Vorlesung begann, nahm er ein
großes Mayonnaiseglas und füllte es bis zum Rand mit großen
Steinen. Anschließend fragte er seine Studenten, ob das Glas voll
sei. Sie stimmten ihm zu.
Dann nahm er eine Schachtel mit Kieselsteinen, schüttete sie in das
Glas und schüttelte es leicht, so dass sich die Kieselsteine
zwischen die großen Steine schoben. Dann fragte er erneut, ob das
Glas jetzt voll sei. Alle stimmten zu. Leichtes Gelächter machte
sich breit.
Dann nahm der Lehrer eine Tüte mit Sand und schüttet ihn in das
Glas. Langsam rieselte der Sand zwischen die Steine und füllte so
das Glas.
„Nun“, sagte der Lehrer zu den Studenten, „was sagen sie
jetzt?“ Keiner sagte einen Ton. Alle waren alle gespannt darauf,
wie es nun weiter gehen würde.
„Ich möchte, dass sie erkennen“, sagte der Professor langsam und
eindringlich, „dass dieses Glas wie ihr Leben ist! Die Steine sind
die wichtigen Dinge im Leben: Ihre Familie, Ihre Freunde,
Ihre Gesundheit, Ihr Studium. Dinge, die – wenn alles
andere wegfiele und nur sie übrig blieben – Ihr Leben immer noch
sinnvoll wäre.
Die Kieselsteine sind andere, weniger wichtige Dinge, wie z.B. Ihr
Auto, Ihre Karriere, Ihre Reise, die Sie geplant haben, die neueste
Mode, das Fernsehprogramm heute Abend, das Baseball-Spiel.“
Alle hörten ihm fasziniert zu.
„Der Sand“, fuhr der Professor fort, „der symbolisiert die ganz
kleinen Dinge im Leben. Zum Beispiel ob Sie sich über die
Verkäuferin im Supermarkt ärgern, ob ihre Freundin zu spät kam, ihre
Blumen vor dem Haus gestohlen wurden. Wenn Sie den Sand zuerst in
das Glas füllen, bleibt kaum Raum für die Kieselsteine – geschweige
denn für die großen Steine.
So ist es auch in ihrem leben. Wenn Sie zu viel Energie und Zeit
für die kleinen Dinge im Leben aufwenden, dann bleibt für die großen
Dinge nichts mehr übrig.
Achten Sie auf die wichtigen Dinge, nehmen Sie sich Zeit für ihre
Familie, ihr Studium, ihre Gesundheit.
Es wird noch genug Zeit für die weniger wichtigen Dinge geben.
Achten Sie zuerst auf die großen Steine; sie sind es, die wirklich
zählen. Der Rest ist nur Sand.“
Es war ganz still im Hörsaal geworden. Alle waren wie gebannt. Ein
Aufatmen ging durch die Reihen als er endete. Dann gab es Applaus.
Mit dieser Lektion hatte der Professor die Herzen der Studenten
erobert.
Ek Muskan
Dieses Lächeln ist so wunderschön,
dass es auch anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Wunderschön ist das Herz,
das den Schmerz anderer versteht.
Das mit anderen mitfühlt, wenn sie traurig sind.
Schön ist das Gefühl,
welches Gefühle für andere hervorruft.
Schön ist das Gefühl,
das zur Medizin für den Schmerz anderer wird.
Schön sind die Gespräche,
die die Gefühle anderer nicht verletzen.
Schön sind diese Augen,
die vor Reinheit,
Schüchternheit und Aufrichtigkeit scheinen.
Schön sind diese Tränen,
die man vergießt, wenn man den Schmerz anderer teilt.
Schön sind diese Hände,
die sich ausbreiten in Zeiten der Not.
Schön sind diese Schritte,
die getan werden in die Richtung anderer
um ihren zu helfen.
Schön sind die Gedanken,
die anderen gelten.
Schön ist der Mensch,
dem Gott diese Schönheit gegeben hat.
Indisches Gedicht
„Es ist extrem schwierig,
auch nur für einen einzigen Moment ungestört und unabgelenkt in der Natur des Geistes zu verweilen.
Wir denken oft, dass nur, weil wir etwas intellektuell verstehen
– oder zumindest denken, dass wir es tun -,
wir es auch bereits realisiert haben.
Das ist ein großer Irrtum.
Es erfordert die Reife, die nur aufgrund von jahrelangem Zuhören,
jahrelangem Kontemplieren, jahrelangem Reflektieren,
jahrelangem Meditieren und unabgelenkter Meditation entstehen kann.“
Sogyal Rinpoche
Am Anfang war das Chaos. Die Erde begann zu grollen, und ich wurde weggerissen, mitgerissen, fortgerissen, fort von meinem Vater, meiner Mutter, fort aus der Mitte unserer Inselgruppe.
Lange Zeit trieb ich im endlosen Ozean. Stürme waren an der Tagesordnung und noch heute weiß ich nicht, wie ich sie überstanden habe, ohne zu zerbersten.
Dann kehrte Stille ein. Die Elemente beruhigten sich. Nicht auf einmal – es dauerte Millionen von Jahren, ganze Zeitalter vielleicht.
Ich trieb nicht mehr auf den Weiten der Meere. Ich war an einem Meeresrücken hängen geblieben, inmitten der Wasser, die mein natürliches Element sind. Ich war allein. Ich hatte Zeit, all meine salzigen Tränen zu weinen, aber dann fand ich an meiner Einsamkeit Gefallen.
In meiner Kindheit war ich in einer kleinen Inselgruppe eingeklemmt gewesen und hatte mir oft ein Erdbeben gewünscht, um diese enge Verbindung aufzubrechen. Nun war es geschehen … Ich war allein und auch ganz zufrieden damit.
Die Tage flossen in der Sonne gemächlich dahin. Ein Korallenriff hatte sich gebildet und schützte meine Ufer vor der Brandung des Meeres. Ich dehnte mich in der Sonne und ließ mich bräunen. Ganz lässig. Die wenigen Regenfälle genügten, um mein Inneres grün werden zu lassen. Auch Tiere fanden sich ein: Nager, Wirbellose und viele, unendlich viele Vögel.
Bald begannen sie mich zu ärgern: Wenn sie schon in so großer Anzahl zu mir hergeflogen waren (an manchen Tagen war ich von ihnen über und über bedeckt und ihre Schreie störten meinen Schlaf), so deshalb, weil es in meiner Nähe vielleicht eine andere Insel gab. Möglicherweise auch eine Inselgruppe, wie die in meiner Kindheit. Aber ich hütete mich natürlich, mich ihr zu nähern. Auf meine Ruhe wollte ich nicht so leichten Herzens verzichten.
Ich brauchte einige Zeit bis ich begriff, dass ich in Einsamkeit alt wurde … und leider nicht in Schönheit alt geworden war. Die Tiere waren geflohen, weil meine einst so üppige Pflanzenwelt nicht mehr ausreichte, um sie zu ernähren. Ich war ausgeplündert, ausgetrocknet und nicht sehr einladend.
Mein Verlangen nach Einsamkeit hatte mich auf einen falschen Weg geführt. Seit einiger Zeit schwand ich dahin, meinen Strand hatte das Meer gefressen, weil die Korallen mich vor der Brandung nicht mehr schützen konnten. Meine Kokospalmen hatten ihre Wedel verloren – ein Wirbelsturm hatte sie geköpft.
Die Trockenheit hatte meine Quellen austrocknen lassen. Ich musste ein jämmerliches Bild abgeben, so einsam und unansehnlich inmitten des Ozeans. Und wenn ich so recht darüber nachdachte: Kein abenteuerlustiger Seefahrer war jemals an meinem Strand gelandet und hatte meine Erde mit dem Schritt eines Eroberers betreten. Ja, ich bezahlte meine Einsamkeit teuer!
Papa, Mama, liebe kleine Geschwisterinseln – wo seid ihr?
Mein Kummer wurde so überwältigend, dass ich beschloss, mich auf die Suche nach meiner verlorenen Inselgruppe zu machen. Und selbst wenn ich meine Verwandten nicht finden sollte, würde ich beim ersten Atoll festmachen, auf das ich traf und es um Hilfe bitten. Ich würde mich klug an sein Ökosystem anpassen, ohne Wellen aufzuwerfen, ganz wie die nette, kleine Insel aus dem Tertiär, die ich war!
Aber ich musste zu meinem Leidwesen erfahren, dass man sich von seinen Sedimenten nicht so leicht befreien kann. Trotz aller meiner Anstrengungen mich loszureißen, hing ich an meinem Meeresrücken fest. Nach genau 15.789 Jahren hatte ich mich um 23 Zentimeter weiterbewegt … und noch nicht einmal aus eigener Kraft: ein Seebeben war mir behilflich gewesen. Das scheint ab und zu vorzukommen. So etwa alle 30.000 Jahre.
Also warte ich. Allein.
***
Niemand ist eine Insel. Wir alle brauchen die anderen, um zu überleben.
Selbst wenn wir manchmal das Bedürfnis haben, uns abzusondern, mit uns allein zu sein, sind wir „politische Wesen“, das heißt, Lebewesen, die sich inmitten von Ihresgleichen am besten entwickeln. Wer auf den Umgang mit anderen verzichtet, dem geht es dann oft wie der kleinen Insel: Sie erhalten keinen Energienachschub mehr, Sie verkümmern, fühlen sich frustriert, versuchen, mit Ihren eigenen Kräften weiterzuleben und erschöpfen schließlich auch diese. Das beste Heilmittel gegen Verdruss und Langeweile, gegen das Schwinden der eigenen Kräfte: Tanken Sie bei Ihrer Familie, Ihren Freunden, Ihren Liebsten wieder auf.
***
„Im Herzen eines jeden Menschen gibt es einen Magneten, der echte Freunde anzieht. Dieser Magnet ist die Selbstlosigkeit, die Bereitschaft, sich anderen zuzuwenden.“
Paramahansa Yogananda