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Liebe Radhika,

im Geiste hab ich die Mail an dich schon fünf Mal geschrieben, jetzt setze ich mich nach der Rishikesh Reihe direkt hin und schreibe sie. Übrigens bricht das Video während des Bogens ab und ist zu Ende (fand ich nicht mal so schlimm) 😉
Du hast es heute zu Beginn der Stunde eigentlich schon so schön zusammengefasst: Yoga ist das, was mich momentan bei der Stange hält, was mir die Kraft gibt, im Alltag weiter zu machen und die großen und kleinen Hürden immer wieder zu nehmen.
Ich bin so dankbar, dass ich diese Ausbildung mache, dass ich so eine mitreißende und feinfühlige Lehrerin (sowie manchmal Mike) habe, die mir so tolle Dinge nahebringen, von denen ich bis vor ein paar Jahren noch nicht einmal wusste, dass sie existieren und auch, welch wohltuende und inspirierende Wirkung sich einstellt, wenn wir uns darauf einlassen.
Ich will nicht zu euphorisch klingen, aber ich habe für mich das Gefühl, endlich auf einem Weg zu sein, der zu mir, so wie ich bin, passt. Der endlich die Eigenschaften, die sich bisher eher hinderlich oder „nicht passend“ anfühlten so integriert, dass alles irgendwie Sinn macht. Dass ich mich komplett so annehmen kann, wie ich bin und dankbar dafür sein kann, dass ich so bin und nicht anders.
Sehr lange habe ich versucht, mich vorgegebenen Systemen anzupassen und darin „gut zu sein“, ohne zu hinterfragen, ob es auch andere, leichtere Möglichkeiten gibt, die meinen natürlichen Befähigungen mehr entsprechen. Bis zu einem körperlichen und seelischen Zusammenbruch, der mich dazu gezwungen hat, mich und was mich antreibt, zu hinterfragen und letztendlich neu zu erfinden.
Auf diesem Weg hat mich Yoga begleitet, unterstützt, getröstet und mir die Kraft gegeben, weiter zu gehen und vor Allem auch wieder mit mir und meinem Körper in Kontakt zu kommen.
Jetzt sogar noch einen Schritt weiter zu gehen, und Yoga noch mehr und ernsthaft in mein Leben zu integrieren, erfüllt mich mit Glück, Dankbarkeit, Spannung und Zuversicht.
Ich stelle mir bereits vor, wie ich nach Abschluss der Ausbildung als Yogalehrer unterrichten würde, das inspiriert mich sehr und gibt mir eine Vision, der ich folgen kann und will. Andere Menschen vielleicht zu unterstützen, mehr Ruhe, Entspannung oder den Kontakt mit sich selbst zu finden. Ihnen einfach eine schöne Zeit zu bereiten, das stelle ich mir sehr schön vor. Ich überlege, wie ich unterschiedliche Elemente wie Musik oder Affirmationen mit einfließen lassen kann. Bereits jetzt, während ich in meinem „normalen“ Beruf arbeite und dabei oft Musik auf Spotify höre, lege ich Yoga-Playlists an, die ich dann später in der Praxis nutzen kann. Oder ich stelle mir vor, wie ich eine Stunde gestalten würde, in der es darum geht, seine eigene Kraft zu spüren.
Die Ausbildung finde ich sehr abwechslungsreich, gut durchdacht, logisch aufgebaut und vor allem die Praxis macht mir viel Freude und ich merke auch den Fortschritt.
Komplex finde ich die Verbindung von Atemtechnik, Bandhas und Chakren. Hier habe ich noch viel Übung vor mir, glaube ich 😊
Bei den körperlichen Asanas kommt mir sicherlich zur Unterstützung, dass ich hier in meinem Yogastudio zu Hause so einen guten Yogalehrer habe, der uns stark fordert, aber immer so, dass es noch Spaß macht (mir zumindest). Die Vinyasa-Stunden sind immer wie eine Neugeburt😉 Und auch zuhause kann ich mich dank YouTube immer wieder motivieren und rolle meine Matte aus. Aktuell ist Tim Senesi mein Favorit, lange davor war es Mady Morrison.
Ich blicke auf jeden Fall gespannt und freudig in die Zukunft und freue mich jede Woche sehr auf den Dienstag. Meine Insel im aktuell sehr stressigen Alltag. Unsere Gruppe finde ich auch toll, jede ist auf ihre eigene Art einfach ein toller Mensch und ich freue mich, dass wir bald noch mehr zusammenwachsen werden. (Beim Intensivwochenende)
Was ich mir noch wünschen würde? Ich finde bisher alles toll.
Vielleicht könntest du uns noch einen Anhaltspunkt geben, ob wir von allen Asanas die Sanskrit Bezeichnungen kennen sollen oder vielleicht nur von einigen. Ich denke, das müsste ich mir intensiv anschauen. Klar lernt man die, die man häufig praktiziert, von allein, bei denen, die man weniger macht, eher nicht so.
Zu Abschluss: Ich denke, Yoga hat mich irgendwie schon lange gefunden. Bevor ich überhaupt meine erste Yogastunde erlebt hatte, habe ich in Regensburg einem Hare-Krishna-Mönch auf der Straße ein Buch abgekauft, weil ich ihn so nett und freundlich fand. Ich habe es Zuhause in den Schrank gestellt und da stand es dann. Als wir den ersten Samstag der Yogalehrerausbildung hinter uns hatten und ich noch ganz erfüllt davon war, fiel mir ein, dass ich da ja noch ein Buch irgendwo hatte, das zum Thema passen könnte. Ich holte es aus dem Bücherschrank und erkannte: Die Bhagavad-gita. Sie hat jahrelang auf mich im Schrank gewartet😊

Ich freue mich so sehr auf die kommende Zeit und sende dir liebe Grüße und Genesungswünsche. Danke, dass du auch heute, trotz Krankheit, für uns die Yogastunde durchgeführt hast. Und die kleine Anna ist ja so niedlich, musste ich sehr an meinen kleinen Wildfang hier denken.

Alles Liebe von Steffi